Fährtentraining mit Hund

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Aufgrund seiner sensationellen Riechleistung und der Leidenschaft Spuren aufzusuchen, ist Fährtentraining eine geniale Beschäftigungsform für jeden Hund.

Eine Fährte simuliert die Arbeit mit dem Hund auf der Jagd – der Hund soll dem Jäger / der Jägerin helfen, angeschossenes Wild schnellstmöglich zu finden. Die Blutspur („Schweißfährte“), die ein Hund hier verfolgen soll, wird in unserem Training durch ein Leberwurst-Wasser-Gemisch ersetzt, welches sich aus meiner Erfahrung am besten und einfachsten dafür eignet. 

Der Hund soll nun also lernen, seine Nase kontrolliert einzusetzen und die Fährte „sauber“ zu verfolgen. Einflussfaktoren wie Bodenverhältnisse, Wetter / Wind, andere Spuren und zeitliche Komponenten können das Training erschweren bzw. erleichtern. 

In jedem Fall ist eine so „natürliche“ Form der Nasenarbeit, für die viele Hunderassen ja sogar explizit gezüchtet wurden (zB „Schweißhunde“), ein faszinierendes Erlebnis – vor allem für den Menschen, der mit seiner, verhältnismäßig schlechten Geruchsleistung, oft gar nicht nachvollziehen kann, wie der Hund in der Lage ist, diese Aufgaben alleine mit seiner Nase zu lösen. Für den Hund ist diese Form der Nasenarbeit natürlich auch ein olfaktorisches Highlight und obendrein eine tolle Beschäftigung, die vor allem geistig auslastet.

Du brauchst dazu:

  • 2 Leberwursttuben (ich nutze dafür die Bio Paté von DOG'S LOVE mit 100 % Bio Hühnerfleisch aus Ö)
  • eine 1,5 l Flasche, idealerweise mit Sportverschluss
  • 1,5 l heißes Wasser
  • Brustgeschirr & Schleppleine
  • ein geeignetes Gelände (erlaubtes Feld, Wiese etc.) 

 

Der Ablauf:

  1. Während dein Hund im Auto wartet, markierst du (für dich) einen Fährtenstart (zB mit einem kleinen Stock). Von dort aus machst du einen groooßen Schritt zum sog. "Abgang" der die Anschuss-/Fallstelle von Wild bei der Jagd simulieren soll. Daher trampelst du den Boden dort platt, um Bodenverletzungen zu erzeugen und träufelst großzügig dein Leberwurstwasser-Gemisch auf den Boden und langsam in die gewünschte Laufrichtung.
  2. In kleinen Schritten schlurfst du nun einer mind. 60 - 80 m langen Spur entlang und "verlierst" dabei immer wieder tropfenweise Leberwurstwasser, das den "Schweiß" (Blut) des verletzten Wildes simuliert.
  3. Am Ende der Fährte wird (ident zur Spur) eine Belohnung ausgelegt – in unserem Fall Leberwurst aus der zweiten Tube. Das Fährtenende sollte mit einem großen Sprung und weiträumigen Rückweg verlassen werden, damit die „zweite“ Spur des Menschen den Hund bei der Suche später nicht irritiert.
  4. Nach frühestens 15 Min. (der Hund sollte sich vorher gelöst haben) darf der Hund die Fährte absuchen, indem man ihn vor dem Startpunkt absetzt und dann kontrolliert mit einem Signal (zB "Fährte") zum Abgang schickt. Der Hund sollte dabei eine Schleppleine und ein Brustgeschirr tragen. Dies ist übrigens auch bei der Jagd der Fall, damit der Jäger / die Jägerin, den Hund und die Spur nicht aus den Augen verliert. Die Mindest-Liegezeit von einer Viertelstunde ist nötig, weil sich der Fährtengeruch im Laufe der Zeit verändert und die Gärungsprozesse, die durch die Bodenverletzungen entstehen, erst nach 15 Minuten entfalten und sukzessive verändern.
  5. Beim Ausarbeiten der Fährte sollte dem Hund sein eigener Suchstil überlassen werden, der Mensch sollte nur eingreifen, wenn der Hund sich länger verirrt – meist hat aber die Nase des Hundes recht J Durch die Bodenverletzungen und Windeinflüsse, kann der Hund schon mal von der Spur abkommen, wird aber wieder auf den richtigen Pfad finden.
  6. Findet der Hund das Ende, kann man ihn verbal loben – das größte Lob ist aber die Belohnung selbst!

Probiert es aus und steigert sukzessive die Schwierigkeiten durch mehr Länge, weniger "Futter", längere Liegezeiten, Winkel usw.

Viel Spaß, eure Conny

 

Unsere Expertin:

Conny Sporrer zertifizierte DOGS-Trainerin

Hundetrainerin Conny Sporrer unterstützt uns bei DOG’S LOVE mit ihrer jahrelangen Erfahrung und umfangreichem Fachwissen. Nach ihrer Ausbildung bei Martin Rütter DOGS, eröffnete Conny ihre eigene Hundeschule in Wien. Außerdem ist sie erfolgreiche Buchautorin, Podcasterin sowie Gründerin der online Hundeschule hundetraining.me

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