Wer seinen Vierbeiner dabei beobachtet, wie er genüsslich an Grashalmen knabbert, fragt sich schnell: ist das normal? Hunde tun viele Dinge, die uns manchmal zum Schmunzeln bringen – oder ratlos zurücklassen. Dazu gehört definitiv das Grasfressen. Schließlich sind Hunde keine Kühe, oder?
Die gute Nachricht: in den meisten Fällen ist das Grasfressen völlig harmlos. Tatsächlich ist dieses Verhalten tief in den Genen unserer Hunde verankert. Schon Wölfe in freier Wildbahn knabbern gelegentlich an Gräsern und Kräutern, und Hundewelpen lernen es oft spielerisch von ihrer Mutter. Manche Hunde tun es regelmäßig, andere nur gelegentlich.
Trotzdem gibt es Situationen, in denen Sie genauer hinschauen sollten. Wenn Ihr Hund plötzlich übermäßig viel Gras frisst, sich danach erbricht oder sogar Krankheitssymptome zeigt, kann mehr dahinterstecken. In diesem Artikel erfahren Sie, warum Hunde Gras fressen, wann es bedenklich wird und wie Sie am besten darauf reagieren.
Die Wissenschaft hat darauf noch keine endgültige Antwort, aber eines ist sicher: Grasfressen ist für viele Hunde normal. Die Gründe dafür sind so individuell wie unsere Vierbeiner selbst.
Eine Theorie ist, dass Hunde nach bestimmten Nährstoffen suchen. Gräser enthalten Ballaststoffe, Vitamine und Bitterstoffe, sie regen die Verdauung an und sind für manche Hunde besonders schmackhaft. Andere nutzen Gras als natürliche „Darmbürste“. Die langen Halme helfen, Fremdkörper – Haare oder unverdaute Nahrungsreste – durch den Magen-Darm-Trakt zu transportieren. Kein Wunder also, dass viele Halme nahezu unverdaut wieder zum Vorschein kommen.
Aber nicht jeder Hund frisst aus gesundheitlichen Gründen Gras. Manche tun es einfach aus Langeweile, oder wenn sie sich in bestimmten Situationen unwohl fühlen. Und dann gibt es noch die Feinschmecker – sie lieben einfach den Geschmack von frischem Gras. Gerne auch nach einem Regenschauer, wenn es besonders saftig ist. Ob aus Instinkt, Gewohnheit oder Genuss – Grasfressen ist bei Hunden völlig normal.
Grundsätzlich gilt: wenn Ihr Hund gelegentlich Gras frisst, ist das völlig unbedenklich. Allerdings gibt es einige Risiken, die Sie im Blick behalten sollten. Gras neben stark befahrenen Straßen oder Feldern kann mit Pestiziden, Herbiziden oder Schadstoffen belastet sein. Das kann auf Dauer gesundheitsschädlich sein. Selbst auf naturnahen Wiesen lauern potenzielle Gefahren: Grasmilben, die besonders im Herbst auftreten, verursachen starken Juckreiz und können das Wohlbefinden Ihres Hundes beeinträchtigen.
Auch Zecken fühlen sich im hohen Gras wohl. Ihre Bisse sind nicht nur unangenehm, sondern können ernsthafte Krankheiten übertragen. Am besten suchen Sie Ihren Hund nach jedem Spaziergang gründlich ab, um alle Parasiten zu entfernen und das Infektionsrisiko zu minimieren.
Zusätzlich gibt es Pflanzen, die für Hunde giftig sind und sich unauffällig zwischen den Gräsern verstecken. Dazu zählen Maiglöckchen, Narzissen oder Krokusse, die vor allem im Frühling häufig vorkommen. Beobachten Sie Ihren Hund beim Grasfressen genau – zum Glück sind die meisten Hunde wählerisch und bevorzugen ganz bestimmte Halme.
In seltenen Fällen kann es vorkommen, dass Grashalme den Verdauungstrakt nicht vollständig passieren und festhängen. Sollten Sie bemerken, dass Ihr Hund Schwierigkeiten beim Kotabsatz hat oder sich lange Grashalme im After verfangen, ziehen Sie diese vorsichtig heraus. Bei anhaltenden Problemen ist ein Tierarztbesuch ratsam.
Wenn Ihr Hund regelmäßig große Mengen an Gras frisst, sollten Sie nach der Ursache suchen.
Viele Hundebesitzer beobachten, dass ihr Hund Gras frisst und sich dann übergibt. Ist das wirklich ein Grund zur Sorge?
Grashalme können durch ihre faserige Struktur den Magen reizen und Erbrechen auslösen. Manche Hunde fressen auch gezielt Gras, um Fremdkörper oder unverdaute Nahrungsreste loszuwerden.
Wenn Ihr Hund sehr häufig nach dem Grasfressen erbricht, kann dies auf Magenprobleme wie eine Magenschleimhautentzündung, Sodbrennen oder eine Unverträglichkeit hindeuten. In solchen Fällen kann eine Fütterung mit Schonkost zur gezielten Unterstützung der Magenschleimhaut helfen, das Problem zu lindern. Sollte das Erbrechen regelmäßig auftreten, empfiehlt sich eine tierärztliche Abklärung, um die Ursache genau zu bestimmen.
Ja, tatsächlich kann es eine Verbindung geben. Wenn Ihr Hund viel Gras frisst und häufig seine Pfoten leckt, kann das auf eine Nahrungsmittelunverträglichkeit oder Allergie hindeuten.
Allergische Reaktionen äußern sich oft durch Juckreiz, vor allem an den Pfoten. Gleichzeitig kann ein gereizter Magen-Darm-Trakt dazu führen, dass Ihr Hund instinktiv Gras frisst, um seine Beschwerden zu lindern.
Sollten Sie beide Verhaltensweisen regelmäßig beobachten, lohnt es sich, das Futter Ihres Hundes genauer zu überprüfen. Eine Futterumstellung oder Ausschlussdiät kann helfen, mögliche Unverträglichkeiten zu identifizieren. In vielen Fällen ist ein hypoallergenes Hundefutter mit einer seltenen Proteinquelle eine sinnvolle Wahl, um die Verdauung zu entlasten und allergische Reaktionen zu reduzieren.
Ab und an Gras zu fressen ist für Hunde in der Regel kein Problem. Aber es gibt Situationen, in denen Sie lieber tierärztlichen Rat einholen sollten:
Wenn Ihr Hund übermäßig viel Gras frisst und Symptome wie Fieber, Lethargie oder Verdauungsprobleme zeigt, kann eine ernstere Ursache dahinterstecken. Auch wiederholtes Erbrechen nach dem Grasfressen oder auffällige Magen-Darm-Beschwerden sollten abgeklärt werden.
Zudem kann ein übermäßiger Graskonsum zu Problemen beim Kotabsatz führen, im schlimmsten Fall kann es sogar zu einem Darmverschluss kommen. In diesen Fällen ist schnelles Handeln entscheidend, um gesundheitliche Risiken für Ihren Hund auszuschließen. Ihr Tierarzt kann die Ursache abklären und die bestmögliche Behandlung einleiten.
Ja, Grasfressen ist – in Maßen – völlig unbedenklich. Solange Ihr Hund keine gesundheitlichen Probleme zeigt und das Gras nicht mit Pestiziden oder Schadstoffen belastet ist, besteht kein Grund zur Sorge.
Achten Sie auf Veränderungen: ständiges Grasfressen, Erbrechen oder andere Symptome sollten tierärztlich abgeklärt werden. Mit einer ausgewogenen Ernährung, ausreichend Beschäftigung und einem wachsamen Blick bleibt das Grasfressen eine harmlose Angewohnheit – und Ihr Hund sicher!
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