Die Hirschlausfliege ist ein unscheinbarer, äußerst unangenehmer Parasit. Sie lebt in wildreichen Wäldern und ist besonders in den Sommer- und Herbstmonaten aktiv. Ursprünglich auf Rehe und Hirsche spezialisiert, befällt sie ohne Zögern auch Hunde.
Kaum gelandet, wirft die Hirschlausfliege ihre Flügel ab und beginnt sich mit ihren 6 kräftigen Beinen rasch Richtung Haut zu bewegen. Ihr Ziel: Blut. Mit ihrem Stechrüssel dringt sie in die Haut ein und verursacht schmerzhafte Reaktionen. Diese sind nicht selten begleitet von heftigem Juckreiz und Pusteln, zusätzlich leiden Hunde an Stress und können sogar Fieber bekommen. Weil sie so schnell ist, bleibt sie oft unentdeckt. Je mehr Sie über die Hirschlausfliege wissen, desto besser können Sie Ihrem Hund helfen.
Die Hirschlausfliege (Lipoptena cervi), auch Lausfliege, ist ein blutsaugender Parasit. Sie hat ihren Namen von ihrem bevorzugten Wirt und war ursprünglich auf wildlebende Huftiere wie Rehe, Hirsche und Wildschweine spezialisiert. Aber sie ist nicht wählerisch: wenn sich die Gelegenheit ergibt, befällt sie auch Hunde, Pferde – und Menschen.
Hirschlausfliegen werden etwa 4 bis 6 Millimeter groß, ihr Körper ist flach, rötlich-braun, mit sechs kräftigen Beinen. Ihre winzigen Widerhaken sind ideal zum Festhalten im dichten Fell. Eine Besonderheit: wenn sie auf ihrem Wirt gelandet sind, werfen sie ihre Flügel ab. Ein untrügliches Zeichen dafür, dass sie sich dauerhaft niederlassen wollen.
Übrigens: Hirschlausfliegen plagen Menschen (und Hunde) schon sehr lange – selbst „Ötzi“ (die Gletscher-Mumie) trug sie in seiner 5.300 Jahre alten Kleidung aus Rehfellen.
Hirschlausfliegen befallen Hunde besonders oft zwischen Juli und Oktober. In trockenen Spätsommern steigt die Aktivität der Fliegen nochmals deutlich an. Ihr bevorzugter Lebensraum sind Mischwälder in denen viele Rehe und Hirsche leben. Es gibt sie in ganz Mitteleuropa – vermehrt im Süden Deutschlands, Österreichs und Teilen der Schweiz.
Achtung: Helle und weiße Hunde werden häufiger befallen – ihr Fell reflektiert das Licht stärker, was sie für die Lausfliegen leichter erkennbar macht.
Viele Hunde zeigen schon kurz nach dem Stich der Hirschlausfliege deutliche Stressreaktionen. Sie kratzen sich, lecken oder beißen an den betroffenen Körperstellen.
Das unangenehme Gefühl, dass ein Insekt schnell über die Haut und durchs Fell krabbelt kann Panik auslösen. Der Juckreiz ist nicht nur unangenehm, sondern treibt manche Hunde regelrecht zur Verzweiflung. Zu den häufigsten Symptomen zählen:
Besonders tückisch: die Hirschlausfliege kann Bakterien (Bartonella schoenbuchensis) übertragen, die beim Hund zu Fieberschüben, Hautentzündungen und sogar allergischen Reaktionen führen können.
Wenn Sie den Verdacht haben, dass Ihr Hund von einer Hirschlausfliege gestochen wurde, ist Schnelligkeit gefragt. Je früher Sie den Parasiten entfernen, desto weniger Schaden nimmt Ihr Hund. Das können Sie tun:
Hausmittel gegen Hirschlausfliegen gibt es viele: Apfelessig, Kokosöl und ätherische Öle – aber ihre Wirksamkeit (und Sicherheit) ist umstritten. Sie können unterstützen, sind aber für sensible Hunde mit empfindlicher Haut nicht ideal.
Vorsicht bei ätherischen Ölen: Einige ätherische Öle wie Nelken- oder Teebaumöl werden häufig als natürliche Mittel zur Parasitenabwehr genannt. Auch wenn sie in bestimmten Konzentrationen eine abschreckende Wirkung entfalten können, ist ihre Anwendung beim Hund mit Risiken verbunden. Die Haut kann gereizt reagieren – und durch Ablecken könnte das Öl in den Körper gelangen, wo es toxisch wirken kann. Gerade Teebaumöl gilt als besonders kritisch.
Fragen Sie im Zweifel Ihren Tierarzt nach geeigneten Mitteln. Viele gängige Präparate gegen Zecken helfen auch gegen auch gegen Hirschlausfliegen.
Ein Spaziergang im Wald kann für Ihren Hund pure Lebensfreude bedeuten – doch in der Hauptsaison der Hirschlausfliege ist Vorsicht geboten. Mit ein paar einfachen Maßnahmen können Sie das Risiko für einen Befall deutlich verringern.
Hirschlausfliegen sind lästig und für Hunde äußerst unangenehm – doch mit dem richtigen Wissen und einer guten Vorbereitung lässt sich der Kontakt mit diesen Parasiten gezielt vermeiden. Besonders in den Sommer- und frühen Herbstmonaten lohnt sich Achtsamkeit bei Spaziergängen in wildreichen Mischwäldern.
Erkennen Sie die typischen Anzeichen frühzeitig und handeln Sie entschlossen. So schützen Sie Ihren Hund effektiv – und gemeinsame Abenteuer im Wald bleiben unbeschwert.
Wichtige Fakten im Überblick:
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