Erbrechen beim Hund - was tun?

Für unsere Hunde ist das Hochwürgen des Mageninhalts eine Art Schutzfunktion. Es ist der Versuch des Körpers, etwas Schädliches wieder loszuwerden. In der Fachsprache wird das Erbrechen als Vomitus bezeichnet. 

Ähnlich wie beim Symptom Durchfall ist das Erbrechen selbst keine Krankheit, sondern ein Hinweis darauf, dass es im Körper irgendwo eine Disharmonie gibt. Das einmalige Erbrechen der Magenkonsistenz alleine ist noch kein Grund zur Panik. Allerdings ist es wichtig, dass Sie klären, was der Auslöser für das Erbrechen war. Nur so können Sie entscheiden, ob Sie veterinärmedizinische Unterstützung benötigen. 

Mein Hund hat erbrochen – muss ich zum Tierarzt?

Generell wird zwischen akutem und chronischem Erbrechen unterschieden. Akutes Erbrechen tritt plötzlich auf und dauert maximal einige Tage an. Chronischer Vomitus hingegen zieht sich über mehrere Wochen hinweg. 

Bitte gehen Sie in jedem Fall zur Tierärztin oder dem Tierarzt Ihres Vertrauens, wenn das Erbrechen nicht nur einmalig vorkommt, sondern häufig oder anhaltend auftritt. Zusätzliche Symptome wie gleichzeitiger Durchfall, Juckreiz, erhöhte Temperatur oder apathisches Verhalten deuten ebenfalls auf ein größeres Problem hin. Bei Welpen, immun-schwachen Seniorhunden und Hunden mit entsprechenden Vorerkrankungen sollten Sie besonders vorsichtig sein. Durch den Flüssigkeitsverlust steigt die Gefahr der Dehydrierung. Sorgen Sie im ersten Schritt immer dafür, dass genügend frisches Wasser zur Verfügung steht.

In jedem Fall suchen Sie bitte so schnell wie möglich veterinärmedizinischen Rat, falls Ihr Tier Kot erbricht, da dies der Hinweis auf einen gefährlichen Darmverschluss ist. Ebenso rasche Hilfe ist notwendig, wenn Ihre Fellnase ca. 1-2 Stunden nach dem Fressen wiederholt krampfhaft, ohne Erfolg zu erbrechen versucht und ihr Bauch aufgebläht ist. Das sind Anzeichen für eine lebensbedrohliche Magendrehung, die schleunigst behandelt werden muss. Allem voran gilt: im Zweifelsfall bitte zum Tierarzt!

Mögliche Ursachen und Auslöser für Erbrechen beim Hund

  • Hund frisst Gras (besonders auf nüchternen Magen)
  • zu viel Futter/Wasser
  • zu wenig gekaut
  • etwas Falsches gefressen
  • Stress
  • Reiseübelkeit
  • Futterallergie/Futterunverträglichkeit
  • Nebenwirkung/Unverträglichkeit von Medikamenten
  • Parasitenbefall
  • Infektion mit Viren oder Bakterien 
  • Fremdkörper verschluckt
  • Vergiftung
  • Darmverschluss
  • Magendrehung

  • physische Erkrankung (z.B. Entzündung der Nieren, Leber, etc.)

Was genau passiert, wenn der Hund erbricht?

Mit der Zeit lernen Sie bestimmt die Zeichen kennen, die Ihr Hund anzeigt, kurz bevor er sich übergeben muss. Die meisten Tiere werden unruhig, schmatzen und lecken sich die Lefzen. Die typische Haltung ist ein gesenkter Kopf und ein gekrümmter Rücken. Anfangs ist das Maul geschlossen, die Lefzen kräuseln sich leicht nach oben. Jetzt erzeugen Bauchmuskulatur und Zwerchfell durch mehrmaliges Zusammenziehen einen Überdruck im Bauch. Zu guter Letzt wird das Maul geöffnet und der Mageninhalt ans Freie befördert. 

Der Vorgang ist für die Tiere körperlich sehr anstrengend. Außerdem verlieren sie dabei ein erhebliches Maß an Flüssigkeit, das wieder ausgeglichen werden muss. Achten Sie darauf, wie das Erbrochene aussieht. Das kann Ihnen Rückschlüsse auf die Ursache liefern. Können Sie unverdautes Futter erkennen? Welche Farbe hat es? Ist ein Fremdkörper dabei? Riecht es vielleicht besonders auffällig? Im Idealfall fotografieren Sie den Auswurf oder bringen eine Probe zum tierärztlichen Check-up mit. 

Zurück zur Normalität

Wenn sich Ihr Liebling übergeben hat, dann empfiehlt es sich oft, für 12 bis 24 Stunden eine Nulldiät durchzuführen, bis sich der Magen wieder beruhigt hat. Sollte sich der Hund nach dieser Zeit wieder übergeben, suchen Sie bitte veterinärmedizinische Hilfe. 

Andernfalls bietet Schonkost – Reis und gekochtes Hühnerfleisch – einen guten Übergang zum normalen Futter. Füttern Sie anfangs lieber ein wenig kleinere Portionen. Sollten diese kein Problem darstellen, können Sie langsam, aber sicher wieder zum gewohnten Futter wechseln. Schonkost sollte nie zu lange gefüttert werden, da die Entlastung für den Verdauungsapparat zwar von Vorteil ist, allerdings die notwendigen Nährstoffe nicht in ausreichenden Mengen in ihr vorhanden sind.