Tierarztbesuch mit Welpen – die besten Tipps vom Profi

Beitrag von Tierärztin Sanja Polz

Es ist eine aufregende Zeit, wenn plötzlich ein kleiner Welpe in unser Leben tritt. Bald stellt sich die Frage, ab wann zum Tierarzt mit dem Welpen?

Das erste Kennenlernen in der Praxis

Viele Ordinationen bieten mittlerweile Kennenlernbesuche an. Bei diesen darf sich der Welpe in aller Ruhe mit der neuen Umgebung und den ungewohnten Gerüchen in der Praxis vertraut machen. Idealerweise wird der Welpe bei diesem Besuch nicht behandelt. Für den Welpen gibt es Spiel und Spaß, für Frauchen und Herrchen gibt es Antworten auf mögliche Fragen. Somit ist für den Hund der erste Eindruck – der ja bekanntlich der wichtigste ist – ein guter. Das macht folgende Begegnungen einfacher, denn ein kooperativer Patient lässt sich wesentlich leichter und besser behandeln. Der Welpe sollte auch spielerisch untersucht werden, wobei grundlegende Dinge wie das Anschauen von Ohren, Mund und Zähnen gleich geübt werden. Das kann man in weiterer Folge zuhause mit dem Welpen trainieren. So stört es ihn dann idealerweise nicht mehr, wenn der Tierarzt im Ohr herumschaut, weil er das ja schon von daheim kennt.

Impfen und Entwurmen – unerlässliche Termine

Man sollte davon ausgehen, dass die Züchterin oder der Züchter einen gesunden Welpen abgibt. Daher muss man nicht gleich am nächsten Tag nach der Ankunft des neuen Familienmitglieds in die tierärztliche Praxis schauen. Die Trennung von der Mutter und den Geschwistern, der Transport ins neue Zuhause und die unsagbar vielen neuen Eindrücke sind sehr viel für einen nur wenige Wochen alten Welpen. Um den kleinen Vierbeiner nicht zu überfordern, sollte er zumindest 3 - 4 Tage Zeit haben, sich an die neue Umgebung und die unbekannten Menschen zu gewöhnen, bevor man die nächste aufregende Neuerung, die Tierärztin oder den Tierarzt ins Spiel bringt.

 

Allerdings ist es wichtig, darauf zu achten, wann die nächste Impfung ansteht. Einige Welpen werden kurz nach der zweiten Impfung abgegeben, andere jedoch davor. Im Normalfall werden die Hundekrankheiten im Abstand von 3 - 4 Wochen grundimmunisiert. Daher empfiehlt es sich, entweder bei der Zucht oder in der Tierarztpraxis nachzufragen, damit man die erste Auffrischungsimpfung nicht versäumt und zusätzlich Zeit für einen Kennenlernbesuch hat. Auch die Verabreichung des Entwurmungsmittels erfolgt im ersten Halbjahr monatlich. Das sollte regelmäßig eingehalten werden, da die Würmer ebenfalls auf Menschen, insbesondere auf Kinder und immunschwache Menschen, übertragen werden können.

Gesunde Ernährung für ein gesundes Wachstum

Sämtliche wichtigen Nährstoffe, die ein Welpe benötigt, sind in hochwertigem Hundefutter enthalten. Für einen gesunden Welpen sind keine zusätzlichen Vitamine, Mineralstoffe oder andere Futterergänzungen notwendig. Welpenfutter, das eigens für diese Phase des Hundelebens entwickelt wurde, zeichnet sich dadurch aus, dass darin alles Notwendige für die Kleinen enthalten ist. Die Fütterung ist dennoch sehr wichtig, da sie das Wachstum bestimmt. Der Welpe soll vor allem nicht zu schnell wachsen. Das kann speziell bei Rassen mit Gelenkproblemen zu Schwierigkeiten führen. Bei den regelmäßigen Kontrollen beim Tierarzt wird unter anderem das Gewicht kontrolliert und eventuell eine Wachstumskurve angelegt, um die Entwicklung im Auge zu haben und die Fütterung anzupassen, wenn nötig.

Finden Sie die Tierärztin oder den Tierarzt Ihres Vertrauens

In Österreich haben Sie das Glück, dass es noch ausreichend Tierärzte gibt. Jetzt müssen Sie sich nur noch entscheiden, zu welchem Sie gehen möchten. Worauf soll man bei der Auswahl nun achten? Gerade am Anfang, bis die Grundimpfungen abgeschlossen sind, steht alle 3 - 4 Wochen ein Tierarztbesuch an. Es ist somit praktisch, wenn der Tierarzt in der Nähe ist. Besonders bei ängstlichen Hunden empfiehlt es sich regelmäßig in der Praxis vorbeizukommen, ohne Behandlung. So lernt die kleine Fellnase, Vertrauen zu fassen und dass nicht immer gepikst wird. 

Im Grunde muss die Chemie zwischen Ihnen, Ihrem Tier und der Tierärztin oder dem Tierarzt passen. Das findet man beim ersten Kennenlernen schnell heraus. Vom veterinärmedizinischen Studium her bringen Tierärzte in Österreich generell eine hohe Kompetenz mit. Einige verfügen über vertiefende Ausbildungen in diversen Fachbereichen. Suchen Sie in Ruhe aus, welche Ordination für Sie persönlich am besten passt. Internetsuchmaschinen bieten hier eine gute Informationsquelle. Gehen Sie das online Angebot durch und lesen Sie die Bewertungen. Meiner Meinung nach sind Empfehlungen von Freunden, Bekannten und anderen Hundebesitzern die wertvollste Entscheidungshilfe! Einfach mal in der Hundezone fragen und sich von Erfahrungen berichten lassen. Idealerweise ist es eine Beziehung, die ein Hundeleben lang hält. Es zahlt sich also aus, im Vorhinein gründlich Informationen zu sammeln. 

 

Unsere Expertin

Sanja Polz, BVetMed MRCVS CCRP

Tierärztin Sanja Polz steht uns bei DOG’S LOVE und CAT’S LOVE mit ihrer Expertise zur Seite. Nach Abschluss des Studiums am Royal Veterinary College, London, folgten vertiefende Fachausbildungen im In- und Ausland. Mittlerweile betreibt Sanja seit mehreren Jahren ihre eigene Praxis, CityVet, in Wien.

​Mehr über Sanja erfahren Sie hier.