Zeckenschutzmittel – viele Wege, ein Ziel

 

Beitrag von Tierärztin Sanja Polz

Der Frühling bringt leider nicht nur den lang ersehnten Sonnenschein und prachtvolle Blüten, sondern auch Zecken. Zecken sind kleine, blutsaugende Parasiten, die beim Menschen wie beim Hund schwere Krankheiten übertragen können. Daher ist es wichtig, im Frühjahr und Sommer besonders aufmerksam zu sein und Maßnahmen zu ergreifen, um das Risiko von Zeckenbissen zu reduzieren. Wie kann ich meinen Hund vor Zecken schützen und welche Zeckenmittel für Hunde gibt es?

1. Floh- und Zeckenschutzmittel vom Tierarzt

Es gibt eine Vielzahl von Floh- und Zeckenschutzmitteln auf dem Markt, zum Beispiel Zeckentabletten, Zeckenhalsbänder oder Zeckenmittel zum Auftropfen auf das Fell. Die Wirksamkeit der verschiedenen Präparate ist sehr ähnlich. Sie bieten sehr guten Schutz vor Zecken. Bei den Tabletten und den Auftropfmitteln gegen Zecken gibt es einige, die einen Schutzschirm für drei Monate bieten. Andere müssen monatlich gegeben werden. Halsbänder sind bis zu sechs Monate einsatzbereit. Nur Tierärztinnen und Tierärzte dürfen diese Produkte verschreiben und verkaufen. Das passende Mittel sollte gemeinsam bei einem Besuch in der Praxis gewählt werden. All diese Zeckenmittel enthalten synthetische Inhaltsstoffe, welche unsere Hunde abbauen können, die für Zecken jedoch äußerst unangenehme Folgen haben.  

2. Pflanzliche Mittel

Viele Menschen bevorzugen natürliche Präparate. Es gibt diverse pflanzliche Stoffe, die ebenfalls Schutz vor Zecken geben können. Hochwertiges, kaltgepresstes Kokosöl enthält Laurinsäure, diese hat eine abschreckende Wirkung auf Zecken. Damit der gewünschte Effekt eintritt, muss das Kokosöl allerdings großflächig auf dem Fell des Hundes verteilt werden, und zwar regelmäßig. Da stellt sich die Frage, wie praktikabel das ist?

Schwarzkümmelöl wird ebenfalls oft im Zusammenhang mit Zeckenschutz erwähnt. In Studien konnte die Wirksamkeit allerdings noch nicht ganz überzeugend belegt werden. Auch hier muss das Öl ins Fell beziehungsweise auf die Haut aufgetragen werden, um eine repellierende (abweisende) Wirkung zu erzielen.

Zistrose ist ein weiteres Hausmittel gegen Zecken. Zistrosenpulver kann einfach dem Fressen beigemengt werden. Es soll die Haut und das Immunsystem stärken. Die enthaltenen Polyphenole, Flavonoide und das Harz verursachen ein Eigengeruch, den Zecken als unangenehm empfinden. Die DOG’S LOVE Kräutermischung Super Protect enthält ebenfalls Zistrose, Kokosflocken und Schwarzkümmelsamen für eine gute, natürliche Abwehr

 

3. Ultraschallmelder

Eine neue Waffe im Kampf gegen Zecken sind Ultraschallmelder. Sie sehen aus wie etwas größere Schlüsselanhänger und produzieren für uns nicht hörbare Ultraschallsignale. Diese irritieren die empfindlichen Tastwerkzeuge und den Orientierungssinn der Zecke, sodass sie sich erst gar nicht an den Hund anklammert. Sollte eine Zecke einmal doch auf dem Tierfell bleiben, läuft sie vollkommen desorientiert über die Haare, beißt aber meist nicht. Trotzdem muss sie vom Fell entfernt werden.

4. Umgebung

Um die Wahrscheinlichkeit von Zeckenbissen zu reduzieren, ist es wichtig, die Umgebung des Hundes sauber zu halten. Zecken verstecken sich gerne an feuchten, dunklen Orten wie in hohen Gräsern und Laub. Wenn das Gras regelmäßig gemäht und Laub und Zweige entfernt werden, hilft das, die Unterschlupfmöglichkeiten der Zecken zu verringern. 

Das Wichtigste ist, dass Sie Ihren Hund regelmäßig auf Zecken untersuchen, vor allem unmittelbar nach Spaziergängen durch Wald und Wiese. Kein Zeckenschutz ist 100 % sicher. Sollte eine Zecke bereits angebissen haben, muss sie so schnell wie möglich entfernt werden. Es gibt diverse Zeckenzangen, um die kleinen Parasiten zu beseitigen. Da das Angebot mittlerweile sehr umfangreich ist, sollten Sie der Bedienungsanleitung der jeweiligen Zeckenzange oder Pinzette folgen. Wichtig ist, dass die Zecke vollständig abgelöst wird, einschließlich des Kopfes. Bei Unsicherheit oder wenn Sie Zecken so widerlich finden, dass Sie sie nicht berühren möchten, einfach zur Tierärztin oder dem Tierarzt Ihres Vertrauens gehen und dort entfernen lassen. 

 

Unsere Expertin

Sanja Polz,  BVetMed MRCVS CCRP 

Tierärztin Sanja Polz steht uns bei DOG’S LOVE und CAT’S LOVE mit ihrer Expertise zur Seite. Nach Abschluss des Studiums am Royal Veterinary College, London, folgten vertiefende Fachausbildungen im In- und Ausland. Mittlerweile betreibt Sanja seit mehreren Jahren ihre eigene Praxis, CityVet, in Wien.

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