Übergewicht beim Hund

von Hundetrainerin Conny Sporrer

Ich bin bei Menschen sicher nicht pedantisch, was ihr Gewicht betrifft: jeder ist für sich selbst verantwortlich und sollte für sich wissen, wie er/sie sich wohlfühlt. Beim Hund sehe ich das völlig anders: Unsere Vierbeiner sind in puncto Ernährung vom Menschen abhängig, zuchtbedingt leider manchmal ohne Sättigungsgen ausgestattet und haben oftmals Zugriff auf viel mehr Nahrung als in der Natur. Von der mangelnden Bewegung ganz abgesehen. Neben zwei Hauptmahlzeiten pro Tag gibt es zwischendurch noch da und dort ein Leckerli und Kauartikel zum Drüberstreuen, ganz abgesehen von Speiseresten, die on top auch gerne mal Platz im Futternapf finden. 

Ich gönne jedem Hund von Herzen satt zu werden und auch da und dort mal ein Leckerchen abzustauben. Unfair und gemein finde ich allerdings, wenn Hundehalter*innen bei der Ernährung das Gewicht des Hundes nicht im Auge behalten oder gar bagatellisieren. Mit der Aufnahme eines Hundes übernehmen wir auch Verantwortung für einen Dritten, der seine Futterressourcen nicht selbst steuern kann. Wenn es Nahrung im Überfluss gibt, werden viele Hunde reinhauen und nicht an ihre Gesundheit denken – dafür sind wir zuständig und es ihnen auch schuldig. 

Die fatalen Folgen

Übergewicht ist einerseits oft die Folge von viel zu wenig Bewegung, kommt aber andererseits auch von zu hoch kalorischem Futter oder zu viel Zusatzleckereien, die nicht von der Futterration abgezogen werden. Die Fütterungsangaben auf der Futterpackung sind nur ein Richtwert aber immer auf Alter, Aktivitätslevel und Gesundheitszustand abzustimmen. Merkt man, dass der eigene Hund zu dick (oder dünn) wird, muss man unbedingt entgegenwirken. Denn Übergewicht beim Hund hat starke Auswirkungen auf den Bewegungsapparat und das Herz-Kreislauf-System. 10 % Übergewicht bedeuten durchschnittlich rund 10 % kürzere Lebenserwartung. 

Nur ein bisschen zuviel auf der Waage...

„Ein bisschen“ kann für Hunde in Relation schon fatale Auswirkungen haben. In Proportion zum Körpergewicht, können 2,5 kg bei einem Labrador Retriever eben schon 10 % zu viel sein. Ein Kilogramm Übergewicht wären bei einem Chihuahua mit durchschnittlich 2 kg bereits 50 % Übergewicht, d.h. also bei einem Menschen mit 70 kg einem Übergewicht von 35 kg gleich zu setzen. 

Eine Studie der Tierärztekammer ergab, dass 60 % der Halter*innen das Übergewicht ihrer Haustiere gar nicht wahrnehmen. Dabei gibt es ganz einfache Tricks: Von oben betrachtet sollte, unabhängig von der Fellkonstitution, 

  • stets eine Taille erkennbar sein
  • die Rippen sollten mit (sehr) sanftem Drucauf den Rippenbogen spürbar sein

Sollte dein Hund betroffen sein also ab sofort unbedingt: Futtermengen so anpassen, dass nichts on top dazu kommt – die Tagesration Trockenfutter kann in der Früh rationiert und dann tagsüber auch als Leckerli benutzt werden und auch Nassfutter, z.B. aus der Futtertube, ist eine Highlight-Belohnung für jeden Hund! Dazu sollte man regelmäßig ausreichend Bewegung einbauen (schadet ja auch Herrli und Frauli nicht) und dem Betteln konsequent widerstehen – deinem Hund zuliebe! 

Apropos: Zum richtigen Gewichtsmanagement bietet DOG’S LOVE einige tolle Innovationen an, z.B.: Intestinal Light Huhn oder die Bio Greens Linie, weil es zwischendurch, auch im Sinne der Umwelt, mal weniger Fleisch sein darf!

Unsere Expertin:

 

Conny Sporrer, zertifizierte DOGS-Trainerin

Hundetrainerin Conny Sporrer unterstützt uns bei DOG’S LOVE mit ihrer jahrelangen Erfahrung und umfangreichem Fachwissen. Nach ihrer Ausbildung bei Martin Rütter DOGS, eröffnete Conny ihre eigene Hundeschule in Wien. Außerdem ist sie erfolgreiche Buchautorin, Podcasterin sowie Gründerin der online Hundeschule hundetraining.me

Mehr über Conny erfahren Sie hier.

Weitere Artikel